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Im AgenturCampBlog findest du Beiträge zu allen Themen rund um deine Agentur.
Ein  besonderer Fokus liegt auf folgenden Themen:

Die Kreativagentur CROMATICS aus Dresden, Berlin und Köln setzt voll auf Co-Creation. Für Geschäftsführer Ronny Ullrich ist es die Antwort auf die komplexen Fragen der Kunden und einer Gesellschaft, die sich im Speedtempo weiterentwickelt. Wir freuen uns deshalb sehr, dass Ronny beim AgenturCamp in Leipzig eine aktive Rolle bei der Gestaltung des Parts #co-creation #agenturzukunft übernimmt. Wir haben ihn zu den Erfahrungen, Hürden und Chancen rund um Co-Creation befragt. www.cromatics.de

“Mit Co-Kreation zum kollektiven Flow“ heißt es auf eurer Website. Bevor wir zum Flow kommen, definiere bitte für uns mal Co-Creation aus deiner Sicht. Co-Kreation bzw. Co-Creation bedeutet grenzenlose und friedvolle Zusammenarbeit mit dem Ziel, durch einen kollektiven, kreativen Flow ein Ergebnis entstehen zu lassen, das der Einzelne nicht entwickeln könnte.

In der Zusammenarbeit bringen alle Beteiligten ihre Sichtweise, Erfahrung und Expertise bestmöglich und lösungsorientiert ein. Möglich wird das durch Augenhöhe und Wertschätzung der Anderen und ihrer Meinung sowie den Wunsch, voneinander zu lernen und sich zu inspirieren.

Co-Kreation ist ein Mindset und ein Arbeitsprozess zugleich.

Woran spüren die Leute diesen kollektiven Flow? Als Mitarbeitende, als Kunden? Ein Flow-Moment wird spürbar, wenn auf einmal ganz viele Ideen im Zusammenspiel entstehen. Wenn es ganz leicht wird, Neues entstehen zu lassen, und nur noch in Lösungen gedacht wird. Es werden Menschen kreativ, die sich selbst diese Fähigkeit bislang abgesprochen haben.

„… durch einen kollektiven, kreativen Flow
ein Ergebnis entstehen lassen,
das der Einzelne nicht entwickeln könnte.“


Ihr habt bestimmt definierte Prozesse und Vorgehensweise für die Co-Creation? Kannst du bitte mal die zwei, drei wesentlichen kurz beschreiben?
 
So vielfältig wie die Aufgabenstellungen sind, so vielfältig sind auch die Prozesse dahinter. Deshalb gibt es für uns keinen definierten Prozess, der immer gleich ist. Und trotzdem gibt es ein paar wesentliche Punkte, die immer wiederkehren:

Alle Beteiligten müssen die Projektvision kennen und teilen: Was ist der gewünschte Output und welcher Outcome soll entstehen? Beispielsweise soll ein neues Corporate Design die Steigerung der Markenwahrnehmung bei neuen Zielgruppen durch den neuen Auftritt begünstigen. Oder der Kreativworkshop mit dem in-house-Marketingteam soll die Teilnehmer auf ein gemeinsames Ziel einschwören und zur Steigerung der Kreativität verhelfen, um schneller auf tagesaktuelle Anforderungen im Marketing reagieren zu können. Kennt man den Outcome, ergeben sich manchmal auch ganz andere Outputs. 

Mit dem Kunden muss ebenso besprochen werden, wie intensiv und an welchen Stellen im Projekt er co-kreativ eingebunden werden soll.

Auch die Definition von Rollen und Verantwortlichkeiten im Projekt ist wichtig, so dass alle wissen, wer zu welcher Zeit die Verantwortung trägt und welche Aufgaben wer hat.

 

Die Co-Ebenen der Co-Creation bei CROMATICS

Mit welchen Tools unterstützt ihr Co-CreationJedes Tool, das ein offenes, interaktives und kollaboratives Zusammenarbeiten unterstützt, ist willkommen und hilfreich. Slack und Mural sind zwei zentrale Tools, die täglich im Team und in der Zusammenarbeit mit Kunden zum Einsatz kommen. Ein viel wesentlicheres Tool ist aber, das eigene Bewusstsein für Co-Kreation hochzufahren und über den Prozess „durchzuhalten“.

Vor jedem Workshop definieren wir eine Handvoll Regeln, wie wir zusammen im Workshop arbeiten wollen, zum Beispiel dass während der Ideenfindung kein „aber“, sondern nur „und“ erlaubt ist oder dass es kein Copyright auf Ideen gibt.

Um co-kreativ zu sein braucht es ein bestimmtes Verständnis, eine Kultur, ein Mindset. Was gehört dazuAbsolut. Man muss befreit sein vom eigenen Ego. Man muss Diversität, andere Standpunkte und Meinungen begrüßen und zulassen. Wenn man Freude und Genugtuung empfindet, einen anderen im Prozess zu einer großartigen Idee inspiriert oder verholfen zu haben, ist man reif für Co-Kreation. Empathie, kritisches und konstruktives Denken sowie eine gewaltfreie Kommunikation sind ebenso Erfolgsfaktoren.




Das ist ja nicht einfach alles da. Wann habt ihr mit dem Thema Co-Creation bei euch in der Agentur begonnen und was war der Anlass
?
Es gibt zwei Anlässe, die uns zur Co-Kreation geführt haben. Schon seit 2017 gibt es den Wunsch, eine Organisation zu schaffen, die ihre Gründer nicht mehr braucht und die nicht mehr angewiesen ist auf einzelne kreative Überflieger. Eine Organisation, die in der Lage ist, immer wieder Neues entstehen zu lassen und die ihre Fähigkeiten und ihren positiven Impact multipliziert. Ein weiterer Anlass entstand erstmals 2014 aus der Erkenntnis, dass die Komplexität der Projekte es zwingend erfordert, dass der Kunde Teil der Lösungsentwicklung wird. Für Agenturen ist aus unserer Sicht die Zeit vorbei, als man in der kreativen Blackbox Ideen entwickelt hat und dann zum Kunden gegangen ist, um sich dafür feiern zu lassen. Dieser Habitus war uns schon immer zuwider.

Welche Hürden musstet ihr überwinden? Oh, da gibt es einige. Und wir sind da noch nicht „über den Berg“. Die zentralen Hürden sind aus meiner Sicht alte Denkmuster, Arbeitsweisen und Glaubenssätze über Bord zu werfen, den Willen zu entwickeln, wirklich das Problem des Kunden lösen zu wollen – auch wenn die eigene Sichtweise und Selbstverwirklichung manchmal auf der Strecke bleibt, gewaltfrei zu kommunizieren und natürlich das eigene Ego aus dem Spiel zu nehmen.

Co-Kreation ist immer dann leicht, wenn ich es auf der anderen Seite mit Menschen zu tun habe, die mir sehr ähnlich sind. Herausfordernd wird es mit Menschen, die mir unähnlich sind, andere Standpunkte vertreten oder noch nicht in co-kreativem Arbeiten geübt sind. Da werden die Hürden schnell höher. 

 

„Für Agenturen ist aus unserer Sicht die Zeit vorbei,
als man in der kreativen Blackbox Ideen entwickelt hat und
dann zum Kunden gegangen ist, um sich dafür feiern zu lassen.“

DasAgenturCamp 34OST Zukunft. Zusammen. Machen.

DasAgenturCamp 34OST Zukunft. Zusammen. Machen.

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Kannst du dich noch an die ersten Erfolgserlebnisse erinnern? Ich erinnere mich an einige co-kreative Ideenworkshops mit Kunden, die als Teilnehmer energetisch aufgeladen und voller Begeisterung auf uns zugekommen sind, begeistert vom Ergebnis.

Ein besonderes Erlebnis gab es erst dieses Jahr, als sieben Geschäftsleiter und Entscheider eines großen Lebensmittelherstellers nach einem Workshop uns und sich selbst applaudiert haben für das Ergebnis, das wir zusammen erarbeitet haben.


Wie habt ihr diesen Transformationsprozess unterstützt und begleitet? Allein intern oder mit externer Beratung?
 Wir hatten für die entscheidenden Entwicklungsschritte einen Coach. Sie hat uns über zwei Jahre maßgeblich weiterentwickelt und begleitet.


Wie hat sich das alles auf die Qualität der Mitarbeitenden ausgewirkt? Habt ihr heute ein anderes Team? Wir haben in einem über zweijährigen Prozess mit allen Mitarbeitenden das Mindset der Co-Kreation erarbeitet und durchdrungen. Wir haben die gleichen Leute wie zuvor, aber mit verändertem Mindset. Die Herausforderung liegt heute im Finden geeigneter neuer Mitarbeitender und im Aufrechterhalten des notwendigen Mindsets im Alltag und diffizilen Situationen.

Was würdest du einer Agentur empfehlen, die heute mit Co-Creation beginnen möchte? Befreit euch von euren Egos. Nehmt euch nicht zu wichtig. Macht euch locker. Freut euch auf das Unerwartbare.

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