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Im AgenturCampBlog findest du Beiträge zu allen Themen rund um deine Agentur.
Ein  besonderer Fokus liegt auf folgenden Themen:

Beitrag von Ralf Schmitt, Geschäftsführer bei Statement, Saarbrücken

Beispiele aus der Praxis, die aufzeigen, wo die Stolperfallen liegen. Warum die viel herbeigewünschte Collaboration nicht in der Natur von Agenturen liegt. Warum Kultur wichtiger ist als Verträge. Und warum wir es doch wieder probieren werden.

In der ersten Begeisterung lasse ich mich von den Arbeiten der Kollegen begeistern. Bewundere deren kreativen Ansätze. Und interpretiere in hochwertig exekutierten Kampagnen und stilsicheren Webseiten auch eine dahinterstehende moderne, zeitgemäße Unternehmenskultur. Zugegebenermaßen etwas naiv vielleicht. Aber im ersten Schritt bei einer lokalen oder auf eine besondere Branche bezogenen Recherche der erste Schritt, den man gehen kann. Darauf folgt die direkte Kontaktaufnahme per Mail, Telefon oder ein erster Videocall. Und dieses Chemistry-Meeting unter Agenturen ist schon sehr vielsagend und entscheidend. Nur wenn ich danach ein gutes Gefühl habe und Vertrauen da ist, verfolge ich die Kooperation weiter. Ein persönliches Treffen und der Handschlag nach dem ersten persönlichen Gespräch mit einem Agenturgeschäftsführer hat unsere Agentur schon zu einem gemeinsam gewonnenen 5-Jahres-Vertrag geführt.

Warum der erste Eindruck nicht zählt. Der erste Eindruck oder das erste Vertrauensverhältnis der verhandelnden Entscheider*innen aus den Agenturen ist allerdings kein Garant für die erfolgreiche Zusammenarbeit. Denn in der konkreten Zusammenarbeit kommen verschiedene Ebenen und Leistungsbereiche der Agenturen miteinander in Kontakt. Und auch das musste ich schmerzlich lernen: Wenn die Werte, Art der Zusammenarbeit, Hierarchiedenke und die Kultur zweier Agenturen, die unmittelbar aufeinandertreffen, nicht passen, wird die Collaboration ein Misserfolg.

Zwei Agenturgeschäftsführer*innen
geraten schnell in eine Parallelwelt,
in der man sich einig scheint.

Und warum das Ego im Weg steht. Meine Erfahrung ist, dass zwei Agenturgeschäftsführer*innen schnell in eine Parallelwelt geraten, in der man sich einig scheint. Die Umsatzgetriebenheit eines Account-Managers oder das Ego eine Creative Directors machen die gewünschte Einigkeit schneller zunichte als gedacht. Und wenn zudem eine Kultur mit dem Blick auf den eigenen Vorteil vorherrscht, anstelle einer Vision des „Was können wir gemeinsam mehr schaffen als allein“, dann stehen einer Kooperation schnell fest verwurzelte Hürden im Weg.

Meine Kreation, deine Kreation, Kreation mit allen? Wir waren als kooperierende Agenturen in der Kundenpräsentation für die Imagekampagne. Alle Ideen hingen an der Wand. Account-Management und Agenturleitung hatten präsentiert und der Kunde bildete sich seine Meinung. Die Routen waren getrennt in den beiden Partneragenturen entstanden. Als der Kunde sich für einen unserer Ansätze aussprach, war das Entsetzen auf Partnerseite groß. Noch während eines laufenden Termins mit dem Kunden wurde vor der Tür diskutiert, wie das intern dem anderen Agenturteam „verkauft“ werden kann.

Auch in einer anderen Kooperation – die sich in einem Pitch für ein Landesministerium leider nicht durchsetzen konnte – wurden die Kreationen getrennt voneinander erstellt. Und auch hier zeigte sich, wie unterschiedlich Personen derselben Agentur mit dem Thema Kreation in einer Collaboration umgehen. In dem einen Teil der Agenturleitung, die auch CD Text war, ging das in Form einer Co-Creation. Der Text-CD übernahm einen unserer Textansätze und verwendete diese in deren Layouts. Umgekehrt ließen wir uns für einen CD-Ansatz von einem Claim der Partneragentur inspirieren. Der andere Teil der Agenturleitung mit Aufgabenfeld Grafik war nervös und angespannt in den Kreations-Calls. Kritik und Bedenkenträgerei waren vorherrschend. Diese Unsicherheit übertrug sich auf unser teilweise noch unerfahrenes Team. Letztlich auf jeden Fall für alle ein Learning, in solchen Situationen cool zu bleiben und an eine erfolgreiche Kollaboration zu glauben und daran zu arbeiten.

Und immer wieder zeigte sich,
wie auch Personen derselben Agentur
unterschiedlich mit dem Thema Kreation
in einer Collaboration umgehen.

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Wie sich Agenturen kennenlernen können. In einer Zusammenarbeit starteten wir nach dem Ja-Wort mit der Partneragentur in eine Team-Entwicklung. Zwei Tage raus, mit Moderation, Workshop, Weinprobe und allem Drum und Dran. In Beiträgen oder Spielen vermag der aufmerksame Betrachter erkennen, wie ein Team und natürlich Einzelpersonen sich einbringen, den anderen wertschätzen oder Regeln einhalten oder eben zu umgehen versuchen. Und wie stark die Egos sind. Letztlich wäre es ideal, sich so vor der Zusammenarbeit kennenzulernen, um die Kooperation dann erst zu entscheiden. Im Agenturalltag und engen Vergabeprozessen innerhalb von Pitches allerdings nahezu unmöglich zu realisieren.

In einem Hothouse über ein Wochenende starteten wir eine echte Co-Creation mit einer der größten PR-Agenturen Europas in einem ehemaligen Kloster irgendwo in der Provinz. In drei gemischten Kreativ-Teams aus erfahrenen wie unerfahrenen Artern, Beratern, Konzeptern und Newbies arbeiteten wir über zwei Tage an den Konzepten für einen Pitch. Im Plenum und begleitet durch Graphic Recording – worin nachher alle Aufgaben und Ansätzen auf einem 4 m langen Paper zusammengefasst waren – stellte wir uns zweimal täglich die Zwischenergebnisse vor und tauschten uns in großer wie kleiner Runde ständig aus. Ein unfassbar positives sehr energetisches Erlebnis, das bis heute aktive Kontakte und große Lerneffekte gebracht hat.

Ein unfassbar positives energetisches Erlebnis,
das bis heute aktive Kontakte und
große Lerneffekte gebracht hat.

Verträge bringen nichts, der Kundenwunsch schon eher. Am Ende des Tages stellt sich die Frage „What’s in for me?“. Und letztlich ist es auch der Deckungsbeitrag, den eine Agentur über ein Projekt für sich generieren will. Uns geht es immer auch darum, von anderen zu lernen, Neues auszuprobieren, innovativ zu sein und wissender oder professioneller aus einer Kooperation rauszugehen als wir sie begonnen haben. Wenn der Fokus auf dem monetären Vorteil liegt, wird es nach meiner Einschätzung keine erfolgreiche Collaboration zwischen Agenturen geben. Auch Verträge und Vereinbarungen helfen in der Regel nichts, wenn die Einstellung untereinander nicht passt. Der Weg bis Prozesse, Zuständigkeiten, Verteilschlüssel erarbeitet und vereinbart sind, kann zermürbend lang werden.

Wer für Kunden einen Mehrwert bieten und sich im Wettbewerb durchsetzen will, muss All-in gehen. Wenn die Netzwerk-Agentur aber wöchentlich die zweistellige Rendite in die Zentrale melden muss. Oder wenn für die Pitch Bearbeitung zusätzliche Kreative – auch aus der Position Standort-Geschäftführer*in heraus – beantragt werden muss, ist sie als Kooperationspartner irgendwann gehemmt. Uns ging es in der Regel meist so, dass wir als Junior nachher doch der Senior-Partner im Konzept wie auch der strategischen Kundenbetreuung waren. Eine mögliche Erklärung: Weil wir die kreative Lösung für den Kunden an erste Stelle sehen. Alles andere, auch das Monetäre, wird – wenn sich Erfolg für den Kunden einstellt – auch folgen.

Macht der Kunde die Zusammenarbeit unter Agenturen gleich zu Beginn als Rahmenbedingung allen Agenturen zur Voraussetzung, und wird die Aufgabenteilung und Zusammenarbeit professionell gesteuert, dann kann die Zusammenarbeit unter den Agenturen in abgesicherten Handlungsfeldern gelingen. Bei Agenturtagen kommt es dann zwar immer noch zum Tanz der Eitelkeiten. Im Tagesgeschäft sind die Rollen aber klar verteilt. So konnten wir über mehrere Jahre im Agentur-Pool eines Konzerns sehr erfolgreich arbeiten und kooperieren.

Am Anfang ist das Vertrauen. In unserer jüngsten Kollaboration sind wir über eine Vernetzung durch Hans-Gerhard Kühn unvermittelt beratend eingestiegen. Ohne Vertrag, ohne Berechnung. Nur auf der Basis von Vertrauen und professionellem Austausch. Mit Erfolg, wie kürzlich bekannt wurde. Wir sind nun sehr gespannt, wie wir dieses Mal die Collaboration gemeinsam gestalten werden.

Ralf, wer ist Statement?

Statement arbeitet crossmedial und partnerschaftlich am liebsten für nachhaltige Produkte und Unternehmen. Als Beratungs-, Design- und Digitalagentur schenken uns starke Marken und Unternehmen aus ganz Deutschland ihr Vertrauen. Wir arbeiten für Kunden aus den Bereichen ÖPNV, Mobility, Energie, Bildung, Industrie, Immobilien, Dienstleistung oder öffentliche Institutionen.

Was unseren Erfolg auszeichnet ist Offenheit und Klarheit im gemeinsamen Umgang. Sowohl innerhalb der Agentur als auch im Austausch mit Kunden. Als vernetzte Kommunikationsagentur sind wir auch mit komplexen Strukturen und Anforderungen vertraut. Großartige Ergebnisse basieren nach unserer Auffassung auf Kollaboration, Selbstverantwortung und Transparenz in der Zusammenarbeit.

www.agentur-statement.de

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