Agenturarbeit als Spiel – Spielerei
oder Schlüssel zu gemeinsamen Erfolgen?
Ein Blogbeitrag von Simone Wildemann
Im CampMagazin hat Pia Pötting die Frage gestellt: Hey, willst du mit mir spielen? Das hat mich dazu inspiriert, tiefgründiger über das „Zusammenspielen“ und dessen Bedeutung für mich persönlich, unsere Agentur und die Themen, die uns aktuell beschäftigen, nachzudenken.
Als ich ihren Artikel las, fühlte ich mich in die unbeschwerte Welt eines Kindes zurückversetzt und begann mich zu fragen: „Was erwarten Kinder eigentlich vom Spiel?“
Die Antwort meiner neunjährigen Tochter darauf war klar und einfach: „Spaß haben, lachen, spannende Sachen machen, Neues entdecken, Abenteuer erleben!“ Und für ein gutes Spiel braucht es ihrer Meinung nach „keinen Streit, dass man die anderen und ihre Meinung respektiert, Vertrauen, Verlässlichkeit, gute Stimmung, schönes Wetter und einen großen Garten“.
Was erwarten Kinder
eigentlich vom Spiel?
Auf die Frage, ob Wettbewerb auch ein Spiel sei, gab sie eine weise Antwort, die mich nachdenklich stimmte:„Das kommt darauf an, wie der Wettbewerb ausgetragen wird. Wenn niemand ausgelacht wird, dann ja. Es ist wichtig, die Verlierer zu unterstützen und mitfühlend zu sein, damit sie den Spaß nicht verlieren. Spiele, bei denen man sich miteinander misst, sind kein Kampf gegeneinander – es ist ein Spiel! Ich denke, man muss alt genug sein, um das zu verstehen. Du musst dir deiner Stärken bewusst sein und nur dort in den Wettbewerb gehen, wo du dich auch einbringen kannst.“
Diese Worte meiner Tochter scheinen so vieles von dem zu erfassen, was auch wir im Agenturleben anstreben sollten. Das entspannte Zusammenspiel, bei dem alles wie von selbst ineinandergreift und sich leicht anfühlt, auch wenn es nicht immer minutiös geplant ist. Kinder, die im Jetzt spielen und ihr Spiel spontan an die Situation anpassen, lehren uns, dass zu stures Festhalten an eigenen Plänen zu Ausschluss und Konflikten führen kann, die den natürlichen Flow stören.
„„Mach’ Dich mal locker, Mama!“
Ich frag mich, wie viel Strategie und Planung wir wirklich brauchen. Wäre es nicht besser, uns noch viel mehr der Spontanität und Flexibilität hinzugeben, im Hier und Jetzt zu bleiben, anstatt uns und andere ständig unter Druck zu setzen, weil wir gefühlt sowieso schon wieder viel zu spät anfangen uns mit diesem oder jenem Trend zu beschäftigen?
Wenn ich auf unsere jungen Mitarbeitenden schaue, nehmen die vieles wesentlich gelassener. Das führt dazu, dass wir ihnen Ehrgeiz und Motivation absprechen. Ist das wirklich so oder halten wir unnötigerweise an alten Vorstellungen fest?
Wie viel Strategie und Planung
brauchen wir wirklich?
Wie oft sagt mein 16jähriger Sohn:„Mach’ Dich mal locker, Mama!“ Und bringt mich damit auf die Palme. Vielleicht hat er ja recht?
Ich finde es extrem spannend, zu erkunden, wie wir Agenturmenschen im Team und mit unseren Kunden in der Arbeitswelt spielen. Ist es entspannt und gesund? Bringen wir alle voran? Wie gehen wir mit Niederlagen um und wie motivieren wir uns gegenseitig, damit wir alle mit Freude und intrinsischer Motivation dabei sind? Wie gewinnen und halten wir neue Mitspieler? Diese Themen sind immer relevant, und ich glaube, die Spiel-Perspektive könnte uns tatsächlich neue Horizonte eröffnen.
Simone Wildemann. KD.Haus Agentur Kommunikation & Design